Der weltgrößte Lastwagenbauer Daimler Truck hat wegen des Ukraine-Krieges alle geschäftlichen Aktivitäten in Russland vorerst eingestellt. "Wir stehen als Unternehmen für eine friedliche globale Zusammenarbeit und lehnen jede Form vom militärischer Gewalt kategorisch ab", sagte ein Sprecher des Unternehmens. Das "Handelsblatt" (Montag) hatte zuvor berichtet, dass Daimler Truck die Kooperation mit dem russischen Panzerwagenhersteller Kamaz gestoppt hat.
Daimler-Truck-Betriebsratschef Michael Brecht reicht das nicht aus. Das Einstellen der Geschäfte sei eine erste wichtige Entscheidung. "Wir als Gesamtbetriebsrat von Daimler Truck halten es darüber hinaus für angebracht, dass sich Daimler von allen Anteilen an der Kamaz AG trennt", sagte Brecht. Das wäre dem Arbeitnehmervertreter zufolge ein wichtiges politisches Signal. Man könne jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und spätere wirtschaftliche Folgen berücksichtigen.
Daimler Truck kooperiert nach eigenen Angaben seit 2012 mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz, den es mit Teilen für zivile Fahrzeuge beliefert. Diese Lieferungen seien nun eingestellt worden. "Wir haben mit militärischen Fahrzeugen von Kamaz nie etwas zu tun gehabt", unterstrich der Sprecher des Unternehmens. Er fügte hinzu: "Wir sind bestürzt über die militärische Gewalt in der Ukraine, das Leid der Bevölkerung und sind sehr besorgt um den Frieden in Europa."