Der Sparkurs beim Autobauer Daimler fällt möglicherweise schärfer aus als gedacht. Wie das "Handelsblatt" am Montag berichtete, will Vorstandschef Ola Källenius noch deutlich mehr beim Personal einsparen als die rund 1,4 Milliarden Euro, die er im November bei der Präsentation seiner Strategie für die kommenden Jahre genannt hatte. Dem Bericht zufolge sollen weltweit bis zu 15.000 Stellen wegfallen. Bisher war immer nur von mindestens 10.000 die Rede gewesen. Allerdings hatte Daimler selbst diese Zahl nie genannt, sondern nur einmal von einer "niedrigen fünfstelligen Zahl" gesprochen. Zu der neuen Zahl wollte Daimler ebenfalls nichts sagen.
Der Gesamtbetriebsrat betonte, er kenne die Zahl nicht und wolle sie auch nicht weiter kommentieren. Es gebe eine Vereinbarung mit der Unternehmensleitung, die in erster Linie zum Inhalt habe, Abläufe und Prozesse anzupassen. Und natürlich gehöre zur Effizienzsteigerung auch die Reduktion von Personalkosten. Was es aber nicht gebe, sei eine Vereinbarung über eine konkrete Zahl an Stellen, die wegfallen sollen. "Diese Zahlenspielchen, wer auch immer sie in die Welt setzt, bringen uns keinen Meter weiter", hieß es.
Laut "Handelsblatt" will Källenius seine verschärften Pläne am Dienstag in Stuttgart präsentieren, wenn er auch die Bilanz für das Jahr 2019 vorlegt. Die dürfte angesichts eines drastischen Gewinneinbruchs ohnehin nicht gerade glanzvoll ausfallen.