Die Coronavirus-Krise setzt den zuletzt ohnehin schwächelnden Autobauer Daimler noch stärker unter Druck und reißt tiefe Löcher in die Kasse. Im ersten Quartal kommt der Konzern um rote Zahlen zwar gerade noch so herum. Im schon laufenden zweiten Vierteljahr rechnet der Konzern aber mit noch schlechteren Zahlen. Um das Geld zusammenzuhalten, kürzt Vorstandschef Ola Källenius weiter bei Investitionen und den Ausgaben für Forschung und Entwicklung, allerdings explizit nicht bei Zukunftsthemen wie Elektrifizierung und Digitalisierung, wie er betonte. "Diese Schlüsseltechnologien für die Zukunft stehen nicht zur Disposition", sagte Källenius.
Erste vorläufige Zahlen hatte Daimler bereits vergangene Woche vorgelegt, am Mittwoch folgten nun die Details. Demnach stürzte der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres heftig ab. Unter dem Strich blieben für die Aktionäre nur noch 94 Millionen Euro übrig. Im ersten Quartal des Vorjahres, das auch schon nicht gut gelaufen war, waren es noch 2,1 Milliarden Euro gewesen.
Im zweiten Quartal rechne man angesichts der Produktionsstopps und der ausbleibenden Nachfrage damit, dass das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern negativ ausfalle, sagte Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz mit Analysten.