Auch der Autobauer Volkswagen hat sich bereits dazu bekannt, künftig CO2 zur Kühlung seiner Autos einsetzen zu wollen. Daimler beteiligt sich zusammen mit den Wolfsburgern in einem Arbeitskreis beim Verband der Automobilindustrie (VDA), der die nötige Technik für die CO2-Klimaanlagen entwickeln soll. Nach VDA-Angaben sind daran auch BMW, Ford und Opel sowie zahlreiche Zulieferer beteiligt.
Die Vision: "Alle Hersteller können sich aus einem standardisierten Baukasten bedienen", so Daimler-Entwicklungschef Geyer. Die Beteiligten seien jeweils für einzelne Teile des Systems zuständig. "Die DIN-Spezifikationen für die Standardisierung der Komponenten von CO2-Klimaanlagen sollen im März veröffentlicht werden." Danach folge eine zweimonatige Phase, in der interessierte Fachleute Anmerkungen machen könnten. Im Juni soll dann die endgültige Zusammensetzung feststehen.
Eine endgültige Lösung ist das allerdings nicht, denn bei sehr hohen Temperaturen hat die CO2-Klimaanlage im Vergleich zu ihren Vorgängern beispielsweise noch Nachteile bei der Effizienz. Da Daimler wegen der gesetzlichen Vorgaben unter Zeitdruck steht, können die Ingenieure erst später in die Feinheiten gehen.
"In der ersten Generation steht für uns vor allem das Thema Zuverlässigkeit im Fokus", sagt Geyer. "Ein möglicher Verbrauchsnachteil, den die CO2-Klimaanlage bei sehr hohen Temperaturen haben kann, wird im Laufe der weiteren Entwicklungsstufen spürbar sinken."
Ob das Kältemittel R1234yf - eine Fluorverbindung - tatsächlich gefährlich ist, ist unterdessen weiter strittig. Selbst das Kraftfahrtbundesamt (KBA) war zuletzt zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen. Zwar hatte die Substanz bei Extremtests Feuer gefangen. Im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes werde das aber nicht als ernste Gefahr eingestuft, erklärte das KBA. Die Behörde hat nun die Europäische Union aufgerufen, Lösungen zu suchen. (mik, mit Material von dpa)