Der Autokonzern Daimler überlegt, eigene Verkaufshäuser und Werkstätten in Großbritannien, Spanien und Belgien abzustoßen. Der Dax-Konzern wolle mit einem Verkauf unter anderem die Kostenbasis weiter senken, sagte ein Sprecher des Autobauers am Montag. "In diesem Zusammenhang überprüfen unsere Märkte kontinuierlich ihre bestehenden und zukünftigen lokalen Vertriebssetups sowie Netzwerke." Auf lokaler Ebene sei dies in den drei betroffenen Ländern bereits kommuniziert worden. Zuerst hatte das "Handelsblatt" berichtet.
Dem "Handelsblatt" zufolge geht es bei den Überlegungen um 25 Niederlassungen mit rund 2800 Mitarbeitern. Damit könnte der Dax-Konzern bis zu einer Milliarde Euro erlösen, hieß es unter Berufung auf Branchenkreise weiter. Zahlen wollte das Unternehmen auf Anfrage nicht kommentieren.
Ein Verkauf bedeute aber nicht Schließung: "In den möglichen Gesprächen mit Interessenten wird ein langfristiger unternehmerischer Erfolg sowie die Fortführung der dortigen Mercedes-Benz Aktivitäten an den Standorten höchste Priorität haben", sagte der Sprecher weiter. Man wolle den Mitarbeitern langfristige Perspektiven bieten und gleichzeitig die bestmögliche Betreuung der Kunden vor Ort sicherstellen.
Pläne, Niederlassungen auch in anderen europäischen Ländern abzustoßen, gebe es derzeit nicht. Dem Blatt zufolge besitzt Daimler nur noch eine niedrige dreistellige Zahl an eigenen Niederlassungen.
In Deutschland liegt die Neuordnung des Konzern-eigenen Niederlassungsnetzes schon einige Jahre zurück. Vor gut fünf Jahren verkaufte der Hersteller 63 der 158 Standorte mit 3500 Beschäftigten. (dpa/cb/os)
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