Daimler ist im vergangenen Quartal weiter gewachsen. Da die Autosparte Mercedes-Benz klar zulegte und im zweiten Vierteljahr erneut mehr Autos an die Kunden auslieferte, sind Umsatz und operatives Ergebnis wahrscheinlich deutlich gestiegen. Bei der seit Längerem schwächelnden Lkw-Sparte könnte Daimler wieder etwas optimistischer werden, vermuten manche Analysten. Doch die Zahlen dürften eher eine Nebenrolle spielen, wenn die Stuttgarter sie an diesem Mittwoch (26. Juli) vorlegen - zu schwer wiegen die aktuellen Vorwürfe mutmaßlicher Kartellabsprachen deutscher Autobauer.
Der "Spiegel" hatte am Freitag über Kartellvorwürfe gegen die deutsche Autoindustrie berichtet. Demnach sollen sich Vertreter von VW, Audi , Porsche, BMW und Daimler jahrelang in geheimen Zirkeln über ihre Fahrzeuge, Kosten und Zulieferer ausgetauscht und auch den Umgang mit dem Thema Diesel-Abgase abgesprochen haben. Angeblich soll es Selbstanzeigen von Daimler und Volkswagen bei den Wettbewerbsbehörden geben. Laut "Spiegel" waren die Kartellwächter im Juni 2016 bei Durchsuchungen von Firmen in einem anderen Fall auf einen möglichen Kartellverstoß aufmerksam geworden.