Angesichts des Wandels in der Autobranche nimmt der Autobauer Daimler mehr Geld in die Hand. In diesem und im nächsten Jahr will Daimler jeweils imSchnitt 15,2 MilliardenEuro in Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung stecken. 2016 waren es 13,5 Milliarden Euro. "Diese umfangreichen Aufwendungen sind erforderlich, weil die Automobilbranche vor einem fundamentalen Wandel steht", sagte Finanzchef Bodo Uebber am Donnerstag in Stuttgart. Den größten Anstieg gebe es in der Pkw-Sparte – hier sei es tatsächlich so, dass sich die Forschungsausgaben wegen des Trends zu Elektroautos, zum autonomen Fahren und zum Teilen erhöhten. Die gestiegenen Investitionen in Zukunftstechnologien sind auch ein Grund dafür, warum der Gewinnzuwachs mit dem Absatzzuwachs nicht Schritt halten konnte. Während der Absatz um 10 Prozent zulegte, wuchs das um Sonderfaktoren bereinigte Ebit der Pkw-Sparte um sieben Prozent auf rund 8,9 Milliarden Euro. Dies gilt etwa auch für den Bereich der Vans.
Daimler hatte im vergangenen Jahr für 2019 den ersten vollelektrischen Stadtgeländewagen der neuen Elektromarke EQ angekündigt. Zehn Milliarden Euro will der Autobauer in den nächsten Jahren in E-Autos investieren. Erst einen Tag zuvor hatte Daimler angekündigt, neben Bremen auch in Sindelfingen ein E-Auto aus der neuen Produktfamilie bauen zu wollen. Gleichzeitig forscht Daimler an selbstfahrenden Autos. Erst diese Woche hat der Autobauer eine Vereinbarung mit dem Mitfahrdienst Uber geschlossen, um in einigen Jahren Roboterautos über die Plattform anzubieten. Die Stärke liege in der Kombination dieser Themen, so Daimler-Chef Dieter Zetsche. "Dann kommt das autonome Elektroauto per App zu mir, wenn ich es brauche."