Daimler hofft auf Wachstum durch Fernbusmarkt

Stuttgart. Daimler setzt große Hoffnungen auf einen weiter wachsenden europäischen Fernbusmarkt. Der Chef der Bus-Sparte des Autobauers, Hartmut Schick, sagte am Dienstag, der Fernbusmarkt habe "dort eine wichtige Rolle".

Weltweit erwartet Daimler im laufenden Jahr ein Bus-Absatz auf dem Niveau des Vorjahres. Lediglich für Westeuropa rechnet Daimler mit "moderatem Absatzwachstum". Den Grund dafür sieht Daimler in einer stärkeren Nachfrage bei Reisebussen, sagte Schick. Anders sieht es bei den Stadtbussen aus. Dort rechnet der Spartenchef mit einem leichten Rückgang.

Das zuletzt florierende Fernbusgeschäft kurbelt derweil die Nachfrage an: Laut Schick werden in Deutschland 250 bis 300 Busse jährlich zusätzlich verkauft, in Westeuropa sogar bis zu 1400 Stück pro Jahr.

Die Sparte Daimler Buses setzte im Jahr 2015 in Westeuropa rund 28 Prozent seiner weltweit verkauften 28.081 Busse und Fahrgestelle ab. Den größten Anteil hat jedoch mit 42 Prozent der Markt Lateinamerika. Dort brach der Absatz im wichtigen Markt Brasilien allerdings um 47 Prozent auf 7200 Exemplare ein. Schick erwartet auch in diesem Jahr einen weiteren Rückgang. Dieses Minus hofft der Spartenchef auch durch neue Märkte ausgleichen zu können.

So war im vergangenen Jahr etwa in einem neuen Werk in Indien die Produktion gestartet. Dies soll dabei helfen, chinesische Konkurrenz in Märkten wie zum Beispiel Ägypten in Schach zu halten.

Hoffnungen setzt Schick auch auf den Iran. Er sieht dort Potenzial für 17.000 Stadbusse und 2000 bis 3000 Reisebusse. Im Iran hatte Daimler Anfang des Jahres bereits Absichtserklärungen für Vertriebs-Kooperationen im Nutzfahrzeugbereich unterschrieben. (dpa/gem)