Daimler-Gewinn verdoppelt sich nahezu

Daimler hat nach vorläufigen Berechnungen seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal (Januar bis März) nahezu verdoppelt - dank starker Mercedes-Verkäufe und Immobiliendeals. Wie der Stuttgarter Autobauer überraschend mitteilte, liege das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen auf aktivierte Fremdkapitalkosten (Ebit) konzernweit bei 4,008 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Ebit noch 2,148 Milliarden Euro betragen.

Das Ergebnis liege damit deutlich über den Markterwartungen, hieß es in der Mitteilung Daimlers weiter. Analysten waren von rund 3,1 Milliarden Euro Betriebsgewinn für Januar bis März ausgegangen. Anleger an der Börse teilten offensichtlich die Einschätzung des Autobauers. Im nachbörslichen Handel bei Tradegate stieg der Kurs der Daimler-Aktie jedenfalls zuletzt um 2,6 Prozent. Vorbörslich legte die Aktie bei Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs um rund 3,5 Prozent zu.

Der Autobauer profitierte auch von positiven Sondereffekten in Höhe von insgesamt rund 690 Millionen Euro, die unter anderem aus einem Immobilienverkauf und einer positiven Wertentwicklung bei einem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen stammten. Im Vorjahresquartal hatten unter anderem eine Wertminderung im China-Geschäft und Währungseffekte das Ergebnis deutlich mit 532 Millionen Euro belastet. Die vollständigen Quartalsergebnisse werden am 26. April veröffentlicht.

Die Kernmarke Mercedes-Benz verkaufte von Januar bis März 560.625 Neuwagen (plus 16 Prozent). Insbesondere in China punktete Daimler mit einem Absatzwachstum von mehr als einem Drittel überdurchschnittlich. Das operative Ergebnis der Sparte stieg um 60 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro, die Umsatzrendite um fast drei Prozentpunkte auf 9,8 Prozent.

In der zuletzt schwächelnden Lkw-Sparte steigerte Daimler das Ergebnis kräftig um gut 29 Prozent auf 668 Millionen Euro. Das lag allerdings am Verkauf von Immobilien bei der Tochter Fuso, der einen Ertrag von 267 Millionen Euro einbrachte. Daimler hat der Trucksparte ein Sparprogramm auferlegt, das die jährlichen Fixkosten um 400 Millionen Euro senken soll. Im vergangenen Jahr verkauften die Stuttgarter mit 415.100 Fahrzeugen knapp 90.000 weniger als im Vorjahr. Gut ein Drittel ihrer Nutzfahrzeuge brachten sie in Nordamerika an Kunden.

Die Van-Sparte blieb die Renditeperle. Die Umsatzrendite zog um mehr als einen Prozentpunkt auf 11,9 Prozent an (siehe auch Aufstellung unten). Auch die Finanzsparte zur Vermittlung von Finanzierungsverträgen beim Autokauf legte weiter zu und steigerte das Ergebnis um ein gutes Fünftel.

Die Ebit-Werte des Konzernssetzten sich der Mitteilung zufolge wie folgt zusammen:

Mercedes-Benz Cars: 2,234 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,395)

Daimler Trucks: 668 Millionen Euro (516)

Mercedes-Benz Vans: 357 Millionen Euro (301)

Daimler Buses: 65 Millionen Euro (39)

Daimler Financial Services: 524 Millionen Euro (432)

Überleitung: 160 Millionen Euro (-535)

Die Umsatzrenditen der Sparten:

Mercedes-Benz Cars:9,8% (i. V. 7,0%)

Daimler Trucks:8,4% (i. V. 6,3%)

Mercedes-Benz Vans:11,9% (i. V. 10,7%)

Daimler Buses:7,2% (i. V. 4,7%)

Automobilgeschäft:10,6% (i. V. 5,7%) (dpa-AFX/gem)

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