Daimlers Diesel-Rechnung wird immer länger. Für die diversen Rückrufe und Verfahren in aller Welt muss der Stuttgarter Autobauer voraussichtlich noch einmal einen Milliardenbetrag berappen. Von 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro zusätzlich ist in einer Mitteilung die Rede. Grund sind abermals "laufende behördliche und gerichtliche Verfahren und Maßnahmen betreffend Mercedes-Benz Dieselfahrzeuge in verschiedenen Regionen und Märkten". So hatte es Daimler schon im vergangenen Sommer formuliert, als der Konzern insgesamt 1,6 Milliarden Euro für die Dieselaffäre auf die Seite legte und seine Gewinnerwartungen nach unten korrigierte. Darüber hinaus wurden auch am Mittwoch keine Angaben gemacht.
Die Daimler-Aktie notiert am Mittwochmittag auf die Nachricht hin 1,77 Prozent schwächer.
Die ohnehin getrübte Bilanz für 2019, die Vorstandschef Ola Källenius am 11. Februar vorlegt, dürfte damit noch einmal deutlich trüber ausfallen. Zwar zogen die zeitweilig schwächelnden Pkw-Verkaufszahlen bei der Kernmarke Mercedes-Benz in der zweiten Jahreshälfte wieder an. Daimler ächzt aber abseits der Diesel-Probleme auch unter den hohen Kosten für den Einstieg in die Elektromobilität und die Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien wie dem automatisierten Fahren. Hinzu kommt jetzt noch die nachlassende Konjunktur im Lastwagen-Geschäft.