Berlin. Dieter Zetsche hat sich öffentlich gegen die Blockierung chinesischer Investoren in Europa ausgesprochen. Damit widerspricht der Daimler-Chef Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der Europa besser gegen unerwünschte chinesische Übernahmen absichern möchte.
Im Interview mit dem "Handelsblatt" sagte Zetsche: "Wer soll denn die Kriterien für einen unliebsamen Investor bestimmen? Die Stärke des Wirtschaftsstandortes Deutschland kommt doch daher, dass Wirtschaft und Staat weitgehend getrennt sind. Diese Trennung sollten wir auch erhalten."
Die Diskussion um den Schutz deutscher Firmen ist nach der Übernahme des Roboterbauers Kuka und der verhinderten Akquisition des Anlagenbauers Aixtron durch chinesische Unternehmen neu entfacht. Zetsche hält aber nichts von dem Versuch, die Chinesen mit Gesetzen vom deutschen Markt fernzuhalten. "Wenn ich Zäune hochziehe, dann werden die Unternehmen müde und träge", argumentierte Zetsche. China ist neben den USA der größte Absatzmarkt für Daimler.