Daimler baut seine Präsenz auf dem Lastwagenmarkt in China weiter aus und lässt seine Mercedes-Benz-Trucks künftig direkt dort produzieren. Zusammen mit dem chinesischen Partner Foton investiert der Konzern gut 485 Millionen Euro in ein neues Lkw-Werk in Peking, wie er mitteilte. Die Automobilwoche hatte bereits vor zwei Jahren über die Pläne berichtet. Das Gemeinschaftsunternehmen Beijing Foton Daimler Automotive (BFDA) baut bisher nur Lastwagen der Marke Auman, die eher in einem niedrigeren Marktsegment angesiedelt sind. Die teureren Mercedes-Benz-Trucks dagegen gibt es bisher ausschließlich als Import. Meist sind das Spezialfahrzeuge, etwa Betonpumpen für die Baubranche - einige tausend Stück pro Jahr.
Das soll sich nun ändern. "Als größter Lkw-Markt der Welt ist China von zentraler Bedeutung für uns und zu einem der wichtigsten Märkte für zukünftiges Wachstum geworden", sagte Daimler-Trucks-Chef Martin Daum. "Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, haben wir beschlossen, vor Ort schwere Mercedes-Benz-Sattelzugmaschinen in China für China zu produzieren." Dabei handelt es sich nach Informationen der Automobilwoche um Fahrzeuge auf Basis des Flaggschiffs Actros. Man ziele damit auf das obere Segment für technologisch hochentwickelte Lastwagen, das sich in China derzeit sehr schnell entwickle. Das Marktpotenzial schätzt Daum auf mittlere Sicht auf eine fünfstellige Zahl an Fahrzeugen pro Jahr. Spezialfahrzeuge sollen auch künftig importiert werden.