Die Katze tapst über die Tastatur, die Waschmaschine läuft, auf dem Küchentisch steht der Laptop - Corona hat viele Menschen über Nacht ins Homeoffice geschickt. Die Bürobedarf- und Büromöbelbranche stellt sich längst darauf ein - aber: "Das Umdenken muss aber zuallererst in den Köpfen der Führungskräfte stattfinden", sagt Ard-Jen Spijkervet, Chef des Bürobedarfsspezialisten Leitz. Viele der Beschäftigte selbst sind derweil längst von der Heimarbeit überzeugt - am liebsten hätten die meisten wohl einfach die Möglichkeit, abzuwechseln.
"Zwei von drei Angestellten arbeiten lieber zu Hause als im Büro" - das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK). "Viele Stressfaktoren fallen weg wie zum Beispiel lärmende Kollegen oder ein anstrengender Arbeitsweg", sagt Oliver Schwab von der SDK. Darüber hinaus geben 57 Prozent der rund 1500 Befragten an, zu Hause besser kreativ arbeiten zu können - bei der Arbeit im Büro sagen das nur 18 Prozent, die übrigen machten in Sachen Kreativität keinen Unterschied aus.
Nur noch zu Hause bleiben wollen hingegen die wenigsten - das ergab eine Forsa-Umfrage, die der Industrieverband Büro und Arbeitswelt (iba) mit Sitz in Wiesbaden im April in Auftrag gegeben hatte. Die Menschen vermissten nicht zuletzt die gute Ausstattung ihrer Arbeitsplätze im Büro, sagt iba-Chef Hendrik Hund. Es müsse noch Einiges getan werden, damit die notdürftig eingerichteten Arbeitsplätze zu Hause zu nutzbaren Büros würden.