Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental verschiebt den für die zweite Jahreshälfte 2019 angekündigten Teilbörsengang seiner Antriebssparte auf 2020. Die Vorbereitungen sollten voraussichtlich gegen Ende des zweiten Halbjahres 2019 abgeschlossen sein, teilte das Unternehmen mit. Je nach Marktlage sei ab 2020 mit dem Teilbörsengang der Vitesco genannten Sparte zu rechnen. Bislang hatte Continental dies für das zweite Halbjahr 2019 in Aussicht gestellt. Es gebe keinen Zeitdruck, betonte ein Sprecher.
Continental will die Mehrheit an der Sparte Vitesco behalten, die auch Elektroantriebe umfasst. Vitesco habe 2018 Aufträge über rund elf Milliarden Euro erhalten - davon rund zwei Milliarden Euro rund um E-Mobilität. Bis zu 25 Prozent der Anteile sollten abgegeben werden, sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Ob die Marktbedingungen für Autowerte 2020 besser sind und es zum Teilbörsengang kommt, muss sich aber erst noch zeigen. Volkswagen hatte einen Teilbörsengang seiner Lkw-Sparte wegen ungünstiger Marktbedingungen vorerst abgeblasen. In der komplett beim Konzern verbleibenden Autozuliefersparte konzentriert sich Conti vor allem auf Elektronik, Sensorik und Software.
Wegen der Schwäche auf den Automärkten erwirtschaftete das Unternehmen im ersten Quartal operativ deutlich weniger als vor einem Jahr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach in dem Zeitraum um 17,1 Prozent auf 884,2 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen bekanntgab. Analysten hatten zuvor lediglich mit einem Wert knapp über 800 Millionen Euro gerechnet.