Hände weg vom Steuer: Der Autozulieferer Continental weitet seine Tests zum automatisierten Fahren aus. Seit wenigen Wochen testen die Ingenieure ihre Versuchsfahrzeuge auf Autobahnen in Niedersachsen - nach Hessen und Bayern das dritte Bundesland, in dem die Systeme im echten Autobahnverkehr erprobt werden, wie Continental am Mittwoch mitteilte. Ziel sei, die Akzeptanz des automatisierten Fahrens zu stärken, betonte Ralph Lauxmann, der bei Conti für das Thema zuständig ist. Mitte März hatte der erste tödliche Unfall eines autonomen Autos die Branche aufgeschreckt.
Sensorik, Vernetzung, Umfelderfassung, das Verhalten im Fehlerfall und der Dialog zwischen Mensch und Maschine müssten aufeinander abgestimmt werden, erklärte Testingenieur Dennis Scholl, der die Testfahrten auf dem Fahrersitz überwacht: "Die ersten Male war es sehr ungewohnt, aber es wird alltäglicher - inzwischen fühle ich mich wohl im Fahrzeug." Bis 2020 will Conti die technische Machbarkeit schaffen. Danach soll das hochautomatisierte Fahren, bei dem die Autofahrer sich zeitweise anderweitig beschäftigen können, zur Serienreife gebracht werden. 2025 sollen Autos vollautomatisch, also auf Teilstrecken ganz ohne Fahrer, unterwegs sein.