Der Reifenhersteller und Automobilzulieferer Continental denkt über seine Aufstellung in der künftigen Automobilindustrie nach. Der Dax-Konzern bestätigte am Dienstagabend im Grundsatz entsprechende Medienberichte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte gemeldet, Conti prüfe verschiedene Szenarien der künftigen Unternehmensstruktur, von denen auch der Aufbau einer Dachgesellschaft und eine separate Börsennotierung von Geschäftsbereichen eine Möglichkeit sei. Conti betonte am Abend, man befinde sich "in einem frühen Analysestadium", ob sich Änderungen ergäben sei völlig offen. Es gebe auch keine beschlussfähigen Pläne.
"Die Autoindustrie ist im Umbruch", sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX zu den Überlegungen. "Da ist es wichtig, dass man immer flexibel reagieren kann."
Am Aktienmarkt hatten Anleger nach dem Bericht ein Kursfeuerwerk entfacht. Die Conti-Aktie war am späten Mittag an die Dax-Spitze geschnellt und war auch zum Handelsschluss mit einem Kursgewinnen von mehr als fünf Prozent auf 251,30 Euro Spitzenreiter. Zwischenzeitlich hatte die Hoffnung auf eine Conti-Holding, bei der Anleger unterschiedlich in die verschiedenen Bereiche des Unternehmens investieren könnten, die Conti-Aktie auf ein Rekordhoch bei 257,40 Euro getrieben.
Für eine mögliche Entscheidung zu einer Änderung der Unternehmensstruktur sei aber nicht das Lob der Aktionäre allein ausschlaggebend, sagte Schäfer. "Wir fühlen uns allen Stakeholdern verpflichtet", sagte der Manager und verwies auf Aktionäre, Arbeitnehmer und Standorte. "Wir sind nicht ein Unternehmen, was sich ausschließlich am Aktienkurs orientiert."