Der hohe Druck aus Energiekrise, Lieferstress und wieder steigender Zinsbelastung setzt dem Autozulieferer und Reifenhersteller Continental weiter zu. Im laufenden Geschäft konnte der Dax-Konzern das dritte Quartal aber verhältnismäßig solide abschließen, neue Großbestellungen sollen zudem frisches Geld in die Kasse bringen. Dabei sind die Hannoveraner auch auf das Mitziehen von Verbrauchern und Firmenkunden angewiesen - Conti deutete an, dass Endprodukte wie Fahrzeugtechnik und Reifen teurer werden dürften.
Unterm Strich blieb zuletzt ein Verlust von 211 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Von Juli bis September 2021 hatte der Auto- und Maschinenausrüster noch 309 Millionen Euro Gewinn erzielt, obwohl schon damals Chipengpass und Corona-Nachfrageschock durchgeschlagen hatten. Die Probleme in den Lieferketten vor allem bei Elektronik sind nicht vorbei. Hinzu kommen nun die ausufernden Beschaffungskosten für verschiedene wichtige Rohstoffe und Vorerzeugnisse sowie im Einkauf von Energie.
Auch vor Contis Endprodukten macht die hohe Inflation nicht halt. Vorstandschef Nikolai Setzer sagte, als Teil der Maßnahmen seien "insbesondere Preisvereinbarungen mit unseren Kunden aufgrund der massiv gestiegenen Kosten" getroffen worden. Wo genau und um wie viel man aufschlagen müsse, erläuterte das Management zunächst nicht.