Continental macht deutlich weniger Gewinn

Hannover. Mitte Oktober hat Continental seine Prognose gekappt. Wenn der Autozulieferer und Reifenhersteller am Donnerstag seine Quartalszahlen vorlegt, werden vor allem die Details interessant sein.

Analysten rechnen mit einem Umsatzplus von rund vier Prozent auf zehn Milliarden Euro. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwarten die Experten im Schnitt einen Einbruch in Höhe von 26 Prozent auf 789 Millionen Euro aus. Unter dem Strich wird im Schnitt ein Überschuss von 468 Millionen Euro erwartet - nach 636 Millionen vor einem Jahr. Dabei gehen die Schätzungen der Analysten zu den Gewinnkennzahlen sehr weit auseinander.

Am 17. Oktober hatte der Konzern seine Gewinnprognose gesenkt - wegen einer ganzen Reihe von Problemen. Wie Conti erklärtem werde das operative Ergebnis im Autozuliefergeschäft um rund 480 Millionen Euro schwächer ausfallen als bislang erwartet. Ein Grund dafür sind einige Altlasten: Continental legte für laufende Kartellverfahren sowie Gewährleistungsansprüche von Kunden mehr Geld zurück. Ein weiterer Faktor ist, dass ein Zulieferer in Japan stärker von Erdbeben getroffen worden ist als bislang gedacht. Das wiederum führt bei Conti zu Umsatzausfall. Und drittens steigen die Kosten für die Entwicklung neuer Antriebe stärker als der Konzern erwartet hatte.

All dies schlägt auch auf die Marge des Autozuliefergeschäfts durch. Sie werde statt wie bislang geplant bei gut 8,5 Prozent nur noch bei etwas mehr als 6,5 Prozent liegen. Auch wird der Gesamtkonzern weniger Gewinn vom Umsatz behalten. Dessen operative Marge soll nun nur noch gut 10,5 Prozent betragen - und nicht mehr über 11 Prozent. Im Jahr 2015 war der Wert bei 11,7 Prozent gelegen. Das Umsatzziel von rund 41 Milliarden Euro (Vorjahr: 39,2) bestätigte der Vorstand aber. So dürfte der Continental-Konzern operativ noch gut 4,3 Milliarden Euro Gewinn machen.

Die gesenkte Prognose war für Analysten und Investoren überraschend gekommen. Continental-Aktien verloren seitdem rund vier Prozent an Wert. Seit Ende 2015 gab der Börsenwert des Unternehmens um rund ein Viertel auf knapp 34 Milliarden Euro nach. (dpa-AFX/gem)