Continental-Chef Nikolai Setzer will Lehren aus der teils heftigen Kritik an den Stellenstreichungen und Schließungen in einigen Werken ziehen. "Natürlich gibt es immer Dinge, die man besser machen kann", sagte er den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX im Rückblick auf die umstrittenen Entscheidungen. Aus diesen Erfahrungen könne auch das Management lernen. Insgesamt hält er die Abstimmungsprozesse, die größtenteils in die Zeit vor seinem Wechsel an die Unternehmensspitze fielen, jedoch für solide: "Wir waren so transparent, wie es in so einer komplexen Situation möglich war." Der Standort Deutschland insgesamt bleibe überdies zentral für Conti.
Der Dax-Konzern hatte im vergangenen Jahr erklärt, dass sich manche Fabriken mittelfristig nicht mehr auslasten ließen. Für etliche Beschäftigte kam das relativ überraschend. So sollte das Reifenwerk in Aachen zunächst bereits bis Ende 2021 dichtgemacht werden. Der Schritt löste Proteste aus: Die Gewerkschaften IG BCE und IG Metall fühlten sich nicht hinreichend einbezogen, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nannte das Vorgehen von Continental anfangs "kalten Kapitalismus". Die Hannoveraner steuerten jedoch nach.