Conti nimmt mehr Geld für Elektroantriebe in die Hand

Continental setzt immer mehr auf den Elektroantrieb und steckt in den kommenden Jahren mehr Geld in die Entwicklung von Elektroantrieben. Bis zum Jahr 2021 werde das rund 300 Millionen Euro mehr an Aufwendungen erfordern, teilte der Zulieferer und Dax-Konzern mit. Die selbstgesteckten Ziele für die Antriebssparte werden daher ein wenig gesenkt.

Bis zum Jahr 2019 sollen dort weiter 10 Milliarden Euro Umsatz erreicht werden. Die angestrebte bereinigte Umsatzrendite von 10 Prozent (Ebit) steht auch noch im Plan - darin sind aber die elektrifizierten Antriebe nun nicht mehr enthalten.

Laut Spartenchef Jose Avila will Continental bis zum Jahr 2021 den Umsatz mit elektrifizierten Antrieben von zuletzt 130 Millionen auf dann bis zu 1 Milliarde Euro steigern. Avila sagte laut Mitteilung:"Das Geschäft mit Elektroantrieben werden wir konsequent auf Wachstum ausrichten. Dafür haben wir bereits in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 1 Milliarde Euro investiert. In unserem Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicle (HEV) verzeichnen wir bereits deutlich steigende Auftragseingänge. Bis 2020/2021 rechnen wir mit einem steigenden Umsatz von heute 130 Millionen Euro auf bis zu 1 Milliarde Euro. Ein zusätzliches Umsatzpotential in Höhe von 2 Milliarden Euro wollen wir bis 2025 erschließen. Dafür wenden wir insbesondere für Forschung und Entwicklung 300 Millionen Euro mehr auf als in unserer bisherigen Planung bis 2021 vorgesehen war."

Bei den Anlegern ist Continental mit seinen Plänen für die Antriebssparte abgeblitzt. Nach einem Sprung auf 207,45 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Anfang 2016 kurz nach Handelsbeginn gerieten die Continental-Papiere unter Druck. Am frühen Nachmittag zählten sie mit einem Minus von 1,96 Prozent auf 202,60 Euro zu den größten Verlierern im wenig veränderten Dax.

In diesem Jahr will Continental in der Antriebssparte ein Umsatzplus von 9 Prozent auf 8 Milliarden Euro erreichen. Die Umsatzrendite soll bei 9 Prozent liegen.

Das Geschäft mit elektrischen Antrieben soll bei Conti künftig den Rückgang der Umsätze bei konventionellen Antrieben "mehr als ausgleichen", so Avila. Conti rechnet damit, dass diese nach 2025 sinken werden. "Von den aktuellen Rückgängen im Dieselmarkt sind wir in Summe nur in sehr geringem Maße betroffen. Denn der Anteil des Pkw-Dieselgeschäfts am Konzernumsatz liegt heute unter zwei Prozent", sagt Avila.

Continental-Chef Elmar Degenhart sagt: "Die Autos der Zukunft werden elektrisch fahren. Dazu voll vernetzt und automatisiert. Wir rechnen 2025 mit einem Marktanteil für rein elektrische Antriebe in Höhe von etwa 10 Prozent. Für Hybridantriebe wird er voraussichtlich nahezu 30 Prozent betragen.

Continental will bei den Antriebssystemen laut Mitteilung zwei Ziele parallel verfolgen: "Zum einen die volle Wertschöpfung aus dem wachsenden Bedarf an höchsteffizienten und emissionsarmen Technologien für Verbrennungsmotoren. Zum anderen das Nutzen der neuen Wachstumsaussichten für umweltfreundliche, elektrifizierte und vollelektrische Antriebssysteme." (dpa-AFX/gem)

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