Der Autozulieferer Continental hat jahrelang zahlreiche elektronische Bauteile mit einem zu hohen Bleigehalt verkauft. Das Unternehmen habe die "geringfügige Überschreitung" der gesetzlichen Grenzwerte selbst festgestellt und Anfang Juni den zuständigen Behörden gemeldet, teilte Continental am Freitagabend in Hannover mit. Das niedersächsische Umweltministerium stellte klar, eine Gefahr für Mensch und Umwelt bestehe nicht. "Die betroffenen Komponenten sind fest in den Fahrzeugen verbaut und keinem Verschleiß ausgesetzt", erläuterte das Ministerium.
Unklar blieb zunächst, ob den betroffenen Autos ein behördlicher Rückruf droht. Die fraglichen Bauteile mit dem Schwermetall seien vor allem seit 2016 in Leiterplatten zum Beispiel als Kondensatoren eingesetzt worden, teilte Continental mit. Nach Informationen der "Bild amSonntag" sind die Komponenten in Fahrzeugen fast aller Autohersteller weltweit zu finden. Es soll sich demzufolge um mehrere Millionen Autos handeln, die nach 2013 produziert wurden.