Die Arbeitnehmervertreter des Autozulieferers Continental fordern den Aufsichtsrat des Konzerns auf, die Sparpläne des Vorstands genau zu prüfen. "Es entsteht gerade ein nachhaltiger Schaden für das Unternehmen", sagte der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates, Hasan Allak, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Dass jetzt in Aachen ohne Vorwarnung des zuständigen Betriebsrates das Aus für ein ganzes Reifenwerk mit 1800 Mitarbeitern verkündet wird, hat sich keiner vorstellen können."
Conti will unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise weltweit 30.000 Stellen "verändern", davon 13.000 in Deutschland. Zwar werden Mitarbeiter dabei auch weiterqualifiziert, parallel jedoch ebenso Stellen gestrichen oder verlagert. "Hier wird eine Grenze überschritten", sagte Allak. Kurzfristig könne man so sicher die Kosten senken, aber auf längere Sicht werde der Konzern bei den Mitarbeitern ebenso wie nach außen viel von seinem Ansehen verlieren. Es könne nicht sein, dass nur die Interessen der Anteilseigner berücksichtigt würden. (dpa-AFX/gem)
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