Der Continental-Betriebsrat verlangt angesichts der zahlreichen Stellenstreichungen und des schwierigen Umbaus bei dem Autozulieferer mehr Verzicht von den Aktionären. Für das von weiteren Kürzungsbeschlüssen und der Corona-Absatzkrise geprägte Jahr 2020 solle es keine Dividende geben, fordert der oberste Vertreter der Belegschaft im Konzern, Hasan Allak. Er wandte sich per Brief und Videobotschaft an die Mitarbeiter und das Management. Darin geht es um die Strategie unter dem neuen Conti-Chef Nikolai Setzer und die Aussichten in den kommenden Monaten. Im laufenden Sparkurs bräuchten die Beschäftigten in Deutschland zudem dringend mehr Klarheit.
"Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben unter anderem mit der befristeten Aussetzung der Konzern-Erfolgsbeteiligung einen deutlichen Beitrag geleistet, um Kosten zu senken", sagte Allak auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur - "von den sehr schmerzvollen Jobverlusten ganz zu schweigen". Andere Gruppen müssten nun ebenso "spürbare Beiträge leisten", damit das Dax-Unternehmen aus Hannover auch nach dem Umbruch in der Auto- und Maschinenbaubranche weiterhin vorn mitspiele. "Wir fordern den Aufsichtsrat auf, mindestens für das Geschäftsjahr 2020 auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten", erklärte Allak. "Wer an den Standorten zahlreiche Fixkosten-Debatten führt und einen Arbeitsplatzabbau umsetzt, hat nichts zu verteilen."