Hohe Kosten haben den Verlust beim Ladetechnikanbieter Compleo in den ersten drei Quartalen vergrößert. Jetzt stellte der seit 1. November amtierende Vorstand unter der Führung von Jörg Lohr sein Konzept zur Neuausrichtung des Geschäfts vor. Der Hersteller von Ladestationen für Elektroautos will sein Angebot von 15 Produktfamilien mit über 500 Varianten auf fünf Kernprodukte verschlanken, wie er mitteilte. Die Produktion in Deutschland soll zentralisiert, die Organisation gestrafft werden. Außerdem will das Management das Geschäft in Europa weiter ausbauen und bis Mitte 2024 mit Partnern auch in Nordamerika präsent sein.
Auch wenn sich der Erlös der ersten neun Monate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf gut 80 Millionen Euro mehr als verdoppelte, rutschte das Unternehmen tiefer in die roten Zahlen. Der bereinigte operative Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel mit 18,5 Millionen Euro fast zweieinhalbmal so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Unter dem Strich vergrößerte sich der Fehlbetrag von 17,4 Millionen auf 33,7 Millionen Euro. Grund dafür waren stark gestiegene Kosten. So vervierfachten sich etwa die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die Verwaltungskosten waren mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor.