Comeback der Isetta als Elektroauto

Genf. Die legendäre Isetta steht vor einem Comeback - als Elektroauto, und nicht von BMW. Der Schweizer Tretroller-Hersteller Micro Mobility Systems hat auf dem Genfer Automobilsalon (bis 13. März) den ersten Prototypen seines an der Isetta orientierten Elektrofahrzeugs Microlino präsentiert.

Die originale Isetta war unter dem Spitznamen "Knutschkugel" vor allem in den 1950er-Jahren ein Bestseller aus dem Hause BMW.

Wim Ouboter, Chef von Micro Mobility Systems, stellt nun die Serienentwicklung des Microlino in Aussicht. Ende 2017 sollen erste Exemplare des Kleinstwagens zu kaufen sein.

Ouboter hat große Ziele: Ganz so wie das Rollermobil Isetta einen wichtigen Beitrag zur Mobilisierung der Massen geleistet hatte, soll nun der Microlino dem elektrischen Fahren zum Durchbruch verhelfen.

BMW hatte die originale Isetta von 1955 bis 1962 gebaut. Das Fahrzeug war ein Zwitter aus Auto und Motorrad. BMW bezeichnete den Fahrzeugtyp als "Motocoupé".

Das Leergewicht der Isetta lag bei 350 Kilogramm. Der Radstand betrug 1500 mm. Im Mai 1962 wurde die Produktion eingestellt.

Bei nur 400 Kilo Gewicht und ohne Akkus soll der neue Zweisitzer aus der Schweiz nach Herstellerangaben mit einem 15 kW starken E-Motor immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 100 km/h erreichen. Den Aktionsradius gibt Micro Mobility Systems mit rund 100 Kilometern an. Der Preis liegt mit knapp unter 10.000 Euro auf dem Niveau günstiger Kleinwagen - mit herkömmlichen Motoren. (dpa/gem)