Robert Jullien hat sichtlich Spaß daran, dass er die Blicke der Passanten im Pariser Montmartre-Viertel auf sich zieht. "Wenn mir Frauen zuwinken, ist das nicht für mich, sondern für den Wagen", sagt er schmunzelnd, während er die Revolverschaltung des hellblauenCitroën 2CV betätigt– der legendären Ente.
Der frühere Deutsch-Lehrer kutschiert für das Rundfahrt-Unternehmen "4 roues sous 1 parapluie" Touristen durch die französische Hauptstadt. Wer bei ihm einsteigt, merkt schnell, dass das eigenwillig geformte Kultauto auch 70 Jahre nach seiner Premiere für Faszination sorgt.
Am 7. Oktober 1948 wurde der 2CV auf dem Pariser Autosalon vorgestellt. Es war der Beginn eines Siegeszugs. Obwohl das rustikale Design des Autos auch Spott auslöste, wurde es zum millionenfach verkauften Renner.
"Wir haben in der Szene einen kleinen Slogan: Das ist kein Auto, das ist eine Lebensart", sagt Xavier Audran vom Pariser Club Génération 2CV!, einem Zusammenschluss von Enten-Liebhabern. Für den 50-Jährigen ist der kleine Citroën das Auto der Wahl, wenn es etwa in den Urlaub an die Côte d'Azur geht– aber auch bis nach Sankt-Petersburg ist er mit ihm schon gefahren. Er schwärmt von der Bescheidenheit der Ente und davon, dass man mit ihr schnell mit anderen Leuten ins Gespräch komme.