Die Einschränkungen der Autoproduktion durch Halbleitermangel werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Alix Partners noch "mindestens bis 2024" anhalten. Momentan dauere es von der Bestellung bis zur Auslieferung von Chips sechs Monate und damit immer noch doppelt so lange wie normalerweise. Der Bedarf an Chips pro Fahrzeug wachse durch die zunehmende Digitalisierung und Elektrifizierung immer weiter - aber die Halbleiterhersteller hielten sich wegen der drohenden Rezession und steigender Zinsen mit der Erweiterung ihrer Kapazitäten zurück, schrieben die Branchenexperten in ihrer am Montag veröffentlichten Analyse.
Die Gewinnmargen der Halbleiterhersteller bei konventionellen Autochips seien bis zu elf Prozentpunkte schlechter als bei Chips für Unterhaltungselektronik oder Industriekunden. Zudem sei die Autoindustrie aus Sicht der Halbleiterhersteller "nur ein kleiner Abnehmer für Halbleiterchips", mit sechs bis zehn Prozent der globalen Kapazität. Selbst im Falle einer schrumpfenden Nachfrage nach Chips für Mobiltelefone und Spielkonsolen "bleibt die Chipproduktion der Flaschenhals für die Automobilindustrie", schrieben die Branchenexperten von Alix. Die Nachfrage werde das Angebot auch 2024 noch übersteigen - und das werde zu steigenden Preisen der Halbleiter und letztlich der Fahrzeuge beitragen.