Der weltweite Mangel an Mikrochips bremst auch den Autozulieferer Hella. Die hohe Nachfrage nach elektronischen Bauteilen habe in einzelnen Werken zu einer Stopp-and-Go-Produktion geführt, sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Breidenbach am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21. "Wir sehen da schon erhebliche Auswirkungen", betonte der Chef des Licht- und Elektronikspezialisten: "Teilweise mussten wir unsere Linien anhalten."
Während des Auto-Absatzeinbruchs zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 stellten viele Chiphersteller ihre Produktion auf Unterhaltungselektronik um. Das zuletzt wieder besser laufende Autogeschäft bekam dann Engpässe zu spüren. Die Hersteller hätten nicht schnell genug auf die wachsende Chipnachfrage reagieren können, weil die Produktion solcher Bauteile Vorlaufzeiten zwischen drei und sechs Monaten habe, sagte Breidenbach. Das führe zu Verknappungen.
Die Lieferengpässe treffen auch die Autobauer. Volkswagen hatte angekündigt, in seinem Stammwerk in Wolfsburg wegen der Halbleiterknappheit an mehreren Tagen die Produktion zu drosseln. Daimler hat für sein Kompaktwagenwerk in Rastatt wegen mangelnder Chips ebenfalls Kurzarbeit angemeldet.