Der Chipkonzern Qualcomm hat die Börse mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal enttäuscht. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel mehr als fünf Prozent. Qualcomm verwies unter anderem auf eine schwächere Nachfrage nach LTE-Geräten angesichts des anstehenden Übergangs zum superschnellen 5G-Datenfunk.
Hat der Aktienverlust aber wirklich mit der schwindenden Nachfrage nach LTE-Geräten zu tun? Oder ereilt Qualcomm ein ähnliches Problem wie Infineon - und der restlichen Chipbranche? Denn der in den letzten Monaten und Jahren stetig wachsende Chipboom scheint vorerst vorbei.
Der Konzern rechnet für das noch bis Ende September laufende vierte Geschäftsquartal mit Erlösen zwischen 4,3 und 5,1 Milliarden Dollar (3,78 bis 4,6 Mrd. Euro) - das wäre ein Rückgang von bis zu 26 Prozent im Jahresvergleich. Beim Gewinn pro Aktie geht Qualcomm von bis zu 0,75 Dollar aus, während Analysten mit mehr als einem Dollar gerechnet hatten.
Das dritte Geschäftsquartal war noch von der Beilegung des Patentstreits mit Apple geprägt. Qualcomm beziffert den positiven Effekt der Einigung auf 4,7 Milliarden Dollar durch Zahlungen von Apple und den Wegfall von Verpflichtungen beim iPhone-Konzern und seinen Auftragsfertigern.
Von Apple und den Herstellern bekam Qualcomm im vergangenen Quartal nun auch wieder Zahlungen für Patentlizenzen.