Die zweite Corona-Welle lässt Überlegungen deutscher Autobauer zur Reduzierung ihrer Zulieferungen aus Übersee nach Darstellung von Unternehmensberatern in einem anderen Licht erscheinen. Nach dem Lockdown in China hätten im März und April viele Unternehmen schnelle Änderungen erwogen. "Geschehen ist dann jedoch nicht viel", teilte die Unternehmensberatung Berylls am Donnerstag mit - und das sei wohl auch gut so.
Denn China produziere seit April wieder zuverlässig, ein zweiter Lockdown dort sei eher unwahrscheinlich. "Anders als in Europa, wo ganze Regionen von einem erneuten Stillstand bedroht sind", argumentierten die Unternehmensberater.
Eingespielte Lieferketten wegen Corona umzustellen und die Abhängigkeit von Überseeimporten zu verringern, "erscheint wenig sinnvoll". Die deutsche Autoindustrie beziehe heute den größten Teil ihrer Zulieferungen ohnehin aus der EU - vor allem aus Osteuropa, Frankreich, Italien und Spanien. Die Firmen bräuchten aber weiterhin "einen Plan B für stabile Lieferketten", sagte Unternehmensberater Jörg Löffler. (dpa/mer)
Lesen Sie auch:
Restrukturierung: Grammer schließt drei Werke
Porsche drohen neue Sammelklagen in den USA
Conti-Chef Degenhart legt Amt vorzeitig nieder
Aus dem Datencenter: