Die neue Industriepolitik der Volksrepublik China diskriminiert europäische Firmen und behindert marktwirtschaftliche Kräfte. Das ist das Ergebnis einer Studie der Europäischen Handelskammer in China. "Die Frustration wächst und spiegelt sich im Rückgang europäischer Investitionen in China wider", warnte Kammerpräsident Jörg Wuttke. Mit der seit 2015 geltenden "Made in China 2025"-Strategie zur Entwicklung fortschrittlicher Industrie- und Technologiezweige "greift China in den alten Weltzeugkasten", indem der Staat wieder eine "vorherrschende Rolle" spiele.
Mit "abermaligem Unglauben" reagierte Wuttke auf die erneute Zusage von Premier Li Keqiang in seinem Rechenschaftsbericht am Sonntag zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses, wonach ausländische Unternehmen in China "gleich behandelt" werden sollten. "Wir hören das immer wieder, aber nichts ändert sich", sagte Wuttke. China müsse endlich Taten folgen lassen. "Wir werden nur mit Versprechen abgespeist", sagte Wuttke. "Es ist ziemlich frustrierend."