Der Chemiekonzern Covestro traut sich 2021 dank der Wirtschafterholung mehr Gewinn zu als bislang in Aussicht gestellt. Covestro begründete die erneute Erhöhung der Prognose vor allem mit "einem weiter verbesserten Margenausblick für das zweite Halbjahr". Von jedem Euro Umsatz dürfte also mehr als Gewinn hängen bleiben als bislang geplant. So sorgt eine kräftige Nachfrage nach Materialien etwa für Autositze, Möbelpolster, Kühlschrankdämmungen sowie Handy- und Laptophüllen schon länger für Preissteigerungen in der Branche. Mit dem Schritt folgt Covestro dem Chemiekonzern BASF, der vor dem Wochenende wegen des boomenden Kunststoffgeschäfts ebenfalls seinen Jahresausblick angehoben hatte.
Der Kurs der im Dax notierten Covestro-Aktie drehte am Nachmittag ins Plus. Die Papiere stiegen zuletzt um rund ein halbes Prozent auf 56,46 Euro. Ob die Prognoseerhöhung ihnen aber nachhaltig frischen Schwung verleihen kann, wird sich zeigen. Nach einer zuvor rasanten Erholung hängt der Kurs nun schon seit Mitte März zwischen rund 52 und etwa 60 Euro fest.
Konzernchef Markus Steilemann peilt laut einer Mitteilung im laufenden Jahr nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro an. Damit liegt das untere Ende der Bandbreite nun auf dem Niveau des im April maximal in Aussicht gestellten Betrages sowie über der vom Unternehmen zur Verfügung gestellten durchschnittlichen Analystenschätzung. Im besten Fall wäre das operative Ergebnis im laufenden Jahr mehr als doppelt so hoch wie im Corona-Jahr 2020 und fast doppelt so hoch wie 2019. 2019 hatte eine schwächelnde Autonachfrage und Konkurrenzdruck dem Konzern das Leben schwer gemacht.