Wegen möglicher Jobverluste in der Autoindustrie kämpfen die Christdemokraten im Europaparlament gegen scharfe Klimavorgaben für Neuwagen. Eine Woche vor einer Abstimmung im Plenum übte der CDU-Politiker Jens Gieseke am Mittwoch scharfe Kritik am Vorschlag des Umweltausschusses, dass Neuwagen 2030 mindestens 45 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen sollen als 2021. Noch wird nach seinen Worten hinter den Kulissen um einen Kompromiss gerungen.
Die EU-Kommission hatte eine Minderung um 15 Prozent bis 2025 und um 30 Prozent bis 2030 vorgeschlagen. Die deutsche Autobranche hält das für umsetzbar. Die Europäische Volkspartei (EVP), zu der CDU und CSU gehören, setzt sich für den Kommissionsvorschlag ein, ebenso wie Bundeskanzlerin Angela Merkel. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat ihren Einsatz für eine Verschärfung aufgegeben, wie ihr Ministerium am Mittwoch bestätigte. Damit vertritt die Regierung eine ähnliche Linie wie die deutsche Autobranche. Durchgesetzt hat sich im zuständigen Umweltausschuss des EU-Parlaments jedoch das 45-Prozent-Ziel.