Die Lieferschwierigkeiten bei Elektronik-Chips, derentwegen die Produktion örtlich schon mehrfach teils heruntergefahren werden musste, sind für viele Autohersteller noch längst nicht ausgestanden. Volkswagen bilde da keine Ausnahme, sagte Cavallo: "Das treibt die Kolleginnen und Kollegen in der Produktion weiter sehr um. Sie haben erlebt, dass wir in unregelmäßigen Abständen auch in Kurzarbeit gehen mussten." Die Lage bleibe vorerst heikel, ihr Ernst sei mittlerweile klar. "Mein Eindruck ist: Die Komplexität der Lieferketten-Situation ist bekannt, und alle wissen, wie sehr hier Ausnahmezustand herrscht etwa für Einkauf, Logistik und Produktionsplanung."
Überlegungen für den Aufbau einer eigenen Chip-Entwicklung bei VW seien daher auch als eine Art Lerneffekt aus der akuten Versorgungskrise zu sehen. "Das Unternehmen wird sicher nicht in die Massenproduktion ganz gewöhnlicher Halbleiter einsteigen", schätzte Cavallo. "Aber bei spezielleren Hightech-Bauteilen, die im Wettbewerb differenzieren, ist ein stärkeres Engagement durchaus wahrscheinlich. Bisher haben wir im Konzern dazu kaum etwas." In Analogie zu den Erfahrungen beim Thema Batterien meinte sie: "Das heißt nicht, dass man alles selber macht. Aber eigene Kompetenz sollte es sein."
Im Konzernbetriebsrat werde sie sich in den nächsten Monaten zudem verstärkt um den anstehenden Wahlkampf kümmern, kündigte Cavallo an. Im März 2022 werden die Mitarbeitervertreter bei VW neu bestimmt. "Auch eine große Belegschaftsbefragung steht dieses Jahr noch an." (dpa-AFX/os)
Lesen Sie auch:
"Viele würden gern wieder ins Büro gehen": VW-Betriebsratschefin Cavallo will neuer Flexibilität Grenzen setzen
Neue Betriebsratschefin: Daniela Cavallo nun im VW-Präsidium
Änderungen im VW-Aufsichtsrat: Cavallo und Hofmann sollen Arbeitnehmerseite führen
Kopf der Woche - Daniela Cavallo: Osterlohs Kronprinzessin übernimmt
Aus dem Datencenter:
Modellvorschau für die SUVs von Volkswagen von 2018 bis 2022