Die Ehefrau des früheren Auto-Topmanagers Carlos Ghosn hat vor Beginn des G7-Gipfels an Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron appelliert, mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe über die gerichtlichen Auflagen für ihren Mann zu sprechen.
Macron solle sich dafür einsetzen, dass ihr Ehemann einen fairen Prozess bekomme und seine Rechte gewahrt würden, erklärte Carole Ghosn in einem Schreiben an Macron, das dem französischen Fernsehsender BFMTV vorlag.
Die Auflagen für Carlos Ghosn seien grausam, meinte seine Ehefrau. Zudem gebe es noch keinen Prozesstermin, kritisierte sie.
Carlos Ghosn, der Architekt des Autobündnisses zwischen Renault und Nissan, war Ende vergangenen Jahres wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Japan festgenommen worden. Er wurde seither mehrmals wegen weiterer angeblicher Vergehen angeklagt und kam kürzlich erneut auf Kaution aus der Untersuchungshaft.
Einen Termin für einen Prozess gibt es in Japan noch nicht. Nach der Verhaftung war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Autobündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine schwere Krise geraten.
Die G7-Staaten, zu denen Frankreich und Japan gehören, treffen sich am kommenden Wochenende in dem südwestfranzösischem Seebad Biarritz. (dpa/mer)
Lesen Sie auch:
Ghosn reicht Klage gegen Nissan und Mitsubishi ein