Mary Nichols, Chefin der kalifornischen Umweltbehörde Carb, sieht nach dem VW-Abgas-Skandal Überprüfungsbedarf beim Schadstoffausstoß von Autos weiterer Hersteller. Leider sei zu erwarten, dass VW kein Einzelfall gewesen sei, sagte Nichols am Montagabend in einer Videoschaltung als Zeugin im Abgas-Untersuchungsausschuss des Bundestags. Sie verwies unter anderem auf ein Verfahren wegen Auffälligkeiten bei Fiat Chrysler, das noch laufe. Weitere Untersuchungen bei Diesel- wie Benzin-Fahrzeugen seien geplant.Ihre Behörde hatte die Aufdeckung des VW-Skandals in den USA mit ins Rollen gebracht.
Hinter Nichols stand während der Aussage eine US-Flagge, auf dem Tisch lagen Unterlagen. In Amerika hat die 71-Jährige den Spitznamen "Queen of Green", seit 2007 steht sie an der Spitze der kalifornischen Umweltbehörde Carb.
Nichols schilderte auch, dass sich VW im Laufe der mehrjährigen Untersuchungen, die zur Aufdeckung des Abgas-Betrugs führten, wenig kooperativ gezeigt habe.Volkswagen sei zu Erklärungen für deutlich höhere Stickoxid-Werte aufgefordert worden. Man sei vom Konzern aber immer wieder hingehalten worden. Angeboten worden sei von VW auch, neue Hard- und Software zu entwickeln. Carb-Experten hätten dies aber so eingeschätzt, dass es die Probleme nicht gelöst hätte.