Stuttgart. Wenn nachts die letzte Bahn weg ist, kommen sie zum Einsatz. Oder wenn die Einkäufe doch zu schwer sind. Die Rede ist von Carsharing-Angeboten - Mietautos, mit denen Menschen auch ohne eigenen Wagen spontan von A nach B kommen. Unter den Autobauern gilt Daimler mit seinem Angebot Car2Go als Pionier des Autoteilens - doch inzwischen drängt immer mehr Konkurrenz in diese Lücke.
Der Bundesverband Carsharing kam zuletzt auf 150 deutsche Anbieter - dazu gehören allerdings auch ehrenamtliche Angebote in kleinen Städten. Die aktuellen Zahlen will der Verband an diesem Montag (16.) inBerlin vorlegen. Doch auch immer mehr große Autobauer eifern Daimler nach: Zuletzt startete etwa Opel eine Kooperation mit dem Anbieter Spotcar und schickte sein Modell Adam auf Berlins Straßen. Anders als bei Daimlers Car2Go oder auch DriveNow von BMW zahlen Kunden bei Spotcar nicht pro Minute, sondern pro Kilometer.
Fachleute räumen dem gute Chancen ein, da das Geschäftsmodell einen entscheidenden Vorteil habe: «Die Wahrnehmung der Kunden ist ganz klar: Ich zahle das, was ich verfahre», sagt Sven Henkel, Direktor vom Automotive Institute for Management (AIM). Niedrige Preise, einfache Nutzung und spontane Verfügbarkeit sind dem Fachmann zufolge die wichtigsten Voraussetzungen. «Kann ein Anbieter diese Kriterien nicht erfüllen, wird er keinen Erfolg im Markt haben.»
Opel will sich nach Angaben eines Sprechers demnächst an einem eigenen Carsharing-Konzept versuchen und dazu imLaufe des Jahres Details bekanntgeben. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um ein Angebot für Opel-Besitzer handeln, die Fahrzeuge untereinander tauschen können.