Der Bundesrechnungshof hat deutliche Kritik am Auswahlverfahren für den Standort der 500 Millionen Euro teuren deutschen Batterieforschungsfabrik geübt. "In weiten Teilen war das Verfahren nicht ausreichend transparent", heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht der Behörde an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Zunächst hatten die "Stuttgarter Zeitung", die "Stuttgarter Nachrichten" und das "Handelsblatt" über den Inhalt des Rechungshof-Gutachtens berichtet. Bayern fordert nun einen Neustart des Vergabeverfahrens.
Das Bundesforschungsministerium hatte im Sommer vergangenen Jahres entschieden, dass eine mit rund 500 Millionen Euro geförderte Batterieforschungsfabrik bis 2022 im nordrhein-westfälischen Münster entstehen soll. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) kommt aus dem nahe gelegenen Ibbenbüren und war für die Standortvergabe kritisiert worden.
Auch Baden-Württemberg und Bayern hatten sich beworben. Vor allem in Baden-Württemberg gab es Unverständnis, dass der Zuschlag für die Fabrik an Münster und nicht zum Beispiel an Ulm ging, wo schon seit einigen Jahren an der Entwicklung leistungsstarker Batterien für Elektrofahrzeuge geforscht wird.