Hawes widersprach dem britischen Premier Boris Johnson, der Berichte über Probleme an den Grenzen durch Zollformalitäten und Kontrollen zur Lebensmittelsicherheit als Kinderkrankheiten abgetan hatte. "Wir sehen Reibung an der Grenze. Das bringt die Produktion nicht zum Stillstand, aber es übt eine Menge Druck aus", so Hawes. Einige Hersteller seien auf Zulieferung per Luftfracht angewiesen, um die Fließbänder am Laufen zu halten. Der zusätzliche Aufwand gehe über Kinderkrankheiten hinaus. "Das ist die neue Realität, die Branche muss sich daran anpassen."
Positiv am zwischen Brüssel und London geschlossenen Handels- und Kooperationsabkommen sei, dass eine Übergangsphase für die Herkunftsregeln bei Elektrofahrzeugen und Akkus vereinbart wurde. Das erlaube eine schrittweise Erhöhung der Kapazitäten. Insgesamt wolle sich die Branche in Richtung zu Hybrid- und reinem Elektroantrieb wandeln. Nun sei die Hoffnung, dass durch das Ende der Brexit-Unsicherheit wieder vermehrt in Großbritannien investiert werde. Dazu passe die Ankündigung von Nissan, die Produktion von Akkus in seinem Werk im nordenglischen Sunderland zu erhöhen. (dpa/swi)
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