Ein breites Bündnis aus Verbänden pocht auf ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen schon bald nach der Bundestagswahl. "Niedrigere Geschwindigkeiten senken den CO2-Ausstoß massiv und könnten tausende Leben retten", sagte die Bundesvorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD, Kerstin Haarmann, laut Mitteilung. Trotzdem kämpfe die "Raser-Lobby" gegen sicherere Autobahnen und die Politik mache es durch Nichtstun den Kommunen unnötig schwer, Tempo 30 einzuführen. Dem Bündnis gehören Umweltverbände, die Gewerkschaft der Polizei NRW sowie Verkehrssicherheitsverbände an.
Ein generelles Tempolimit ist politisch höchst umstritten. Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte Forderungen eine klare Absage erteilt. "Die Argumentation für ein generelles Tempolimit ist ein politisches Kampfinstrument, für manche sogar ein Fetisch", hatte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Die deutschen Autobahnen seien die sichersten Straßen der Welt.
Das Bündnis dagegen fordert neben einem generellen Tempolimit auf Autobahnen auch, die Höchstgeschwindigkeit außerorts auf 80 Stundenkilometer zu senken sowie innerstädtisch eine Regelgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer einzuführen. Alle demokratischen Parteien müssten sich schon jetzt für die Einführung eines generellen Tempolimits innerhalb der ersten 100 Tage ihrer möglichen Regierungsarbeit aussprechen. Die Bundestagswahl ist Ende September.