Die Staatsanwaltschaft Braunschweig kommt bei ihren Ermittlungen zum Abgasskandal von Volkswagen voran. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe soll den Verteidigern möglicherweise in diesem Sommer Akteneinsicht gewährt werden. Die US-Klage gegen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn ändere den derzeitigen Sachstand nicht, erklärte Ziehe am Freitag.
"Wir haben ein Ermittlungskonzept, das wir abarbeiten, und wir werden über die Frage von Anklageerhebungen nicht heute oder morgen entscheiden", betonte er. Zwar nehme die Anklagebehörde die US-Ergebnisse "interessiert zur Kenntnis" - die eigene Ermittlungsarbeit ändere dies aber nicht.
Erst wenn sich am Ende eine strafbare Handlung mit hinreichender Sicherheit nachweisen lasse, werde Anklage erhoben, sagte der Oberstaatsanwalt. Es ergäben sich immer wieder neue Ansätze für Ermittlungen. Daher sei es nicht ausgeschlossen, dass auch noch weitere Beschuldigte hinzukommen könnten.