Eigentlich steht der Autozulieferer Bosch nicht schlecht da: Die Umsätze wuchsen zuletzt noch und auch das Ergebnis fällt ganz passabel aus. Doch auch bei der Bilanzpressekonferenz (10.30 Uhr) in Renningen dürfte der Dieselskandal wieder einmal vieles überschatten. Denn ein großer Teil des Geschäfts hängt nach wie vor von der Technologie ab. Sich davon zu lösen, kostet Geld und bringt zunächst wenig ein. So will Bosch etwa bis 2025 den Umsatz mit E-Mobilität auf fünf Milliarden Euro verzehnfachen. Zum Vergleich: Die Auto-Sparte - immer noch das größte Standbein von Bosch - machte insgesamt 2018 mit 47 Milliarden Euro aber fast zehn Mal soviel Umsatz. Das sind fast zwei Drittel der Gesamterlöse von 77,9 Milliarden Euro des Konzerns.
Neben der allgemeinen Debatte um Fahrverbote und Stickstoffdioxide hängt Bosch auch in den Problemen mit VW-Dieseln drin. Der Zulieferer hatte Komponenten für die problematischen Diesel geliefert. In den USA hatte Bosch Klagen mit millionenschweren Vergleichen beigelegt. In Deutschland laufen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch. Auch ein Bußgeldverfahren könnte den Zulieferer viel Geld kosten. VW und seine Töchter Audi und Porsche mussten zusammen mehr als zwei Milliarden Euro zahlen. (dpa/swi)
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