Die Bosch-Gruppe hat in Dresden den Grundstein für ihr zweites Halbleiterwerk in Deutschland gelegt. Ende 2019 soll der Komplex fertig sein, die ersten Mitarbeiter sollen im Frühjahr 2020 ihre Arbeit im neuen Werk aufnehmen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund eine Milliarde Euro - die größte Einzelinvestition in der über 130-jährigen Firmengeschichte von Bosch. Die neue Fabrik soll rund 700 neue Arbeitsplätze schaffen.
Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung bei Robert Bosch, nannte Halbleiter "die Schlüsseltechnologie für das Internet der Dinge und die Mobilität der Zukunft". In Steuergeräten von Autos eingesetzt, ermöglichten sie zum Beispiel automatisiertes, Fahren sowie bestmöglichen Insassenschutz.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will die neue Bosch-Fabrik in Dresden mit einer dreistelligen Millionensumme unterstützen. Die Bundesregierung wolle für die Mikroelektronik insgesamt eine Milliarde Euro in die Hand nehmen - davon sollten "Beträge im dreistelligen Bereich" in die Dresdner Fabrik fließen, sagte Altmaier bei der Grundsteinlegung am Montag. "Wir wollen in diesem Bereich dafür sorgen, dass mit Deutschland weiterhin zu rechnen ist."
Derzeit liefen beihilferechtliche Prüfverfahren, denen er nicht vorgreifen könne. Die letzte Entscheidung trifft die Europäische Kommission. Sie prüft, ob eine Beihilfe mit dem Wettbewerbsrecht vereinbar ist.
Altmaier lobte die Investition von Bosch: "Die heutige Grundsteinlegung ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Wir haben in Deutschland und Europa eine sehr gute Forschungslandschaft, aber wir dürfen hier nicht stehen bleiben, sondern wir brauchen auch die Entwicklungskompetenz, das Know-how, aber vor allem auch die industrielle Herstellung und Anwendung von Mikroelektronik in Deutschland und Europa. Daher ist die heutige Grundsteinlegung ein wichtiger Schritt."