Bosch kooperiert mit Baidu, AutoNavi und NavInfo

Bosch drängt mit Technik für selbstfahrende Autos auf den chinesischenMarkt. Der Zulieferer undSensoren-Hersteller gab am Mittwoch in Schanghai bekannt, künftig mit dem chinesischenInternetkonzernBaidu und den beiden chinesischen Kartenherstellern AutoNavi und NavInfo zusammenzuarbeiten und Daten zu liefern. Für autonomes Fahren mangele es noch an sehr genauen und sehr aktuellen Karten, das wolle man ändern, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander. Daten der Bosch-Sensoren sollen dabei helfen, dass der Standort der Fahrzeuge inChina auf denZentimeter genau bestimmt werden könne.

Bis zum Jahresende soll eine erste Karte erstellt werden. Über die finanzielle Ausgestaltung der Kooperation wurden noch keine Angaben gemacht. Die Kooperation wurde amMittwoch auf der Automesse in Schanghai bekannt gemacht.

Zulieferer und Autobauer entwickeln immer umfassendere Technik für selbstfahrende Autos. Ein voll automatisiertes Auto, bei dem einMensch überhaupt nichts mehr machen muss, ist noch Zukunftsmusik. Bosch testet auf einer chinesischenAutobahn künftig mit Baidu ein teilautomatisiertes Auto. Ähnliche Testfahrten mit Bosch-Beteiligung gibt es bereits inDeutschland, Japan und den USA.

Chinesen sehen einer Umfrage zufolge das Thema automatisierte Autos deutlich positiver als Deutsche. Laut der Erhebung des Instituts Lightspeed Research imAuftrag vonBosch unter 6000 Menschen sind in China 74 Prozent der Befragten für eine rasche Einführung autonomer Wagen, in denUSA sind es nur 31 Prozent, in Deutschland sind 33 Prozent.

China ist der größte Automarkt der Welt. Auch für Bosch wird das Land immer wichtiger. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz seiner Kfz-Zulieferer-Sparte um etwa 15 Prozent auf 9 MilliardenEuro. In lokaler Währung lag das Plus sogar bei fast einem Viertel. (dpa/gem)

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