Stuttgart. Indien könnte für den Autozulieferer und Technikkonzern Bosch zu den wichtigsten Märkten weltweit aufsteigen. "Wir gehen davon aus, dass Indien bis 2030 die viertgrößte Volkswirtschaft auf der Welt sein wird - und größer als jede europäische Wirtschaft", sagte Boschs Indien-Chef Steffen Berns der dpa. "Wir sehen Indien nach einigen Jahren der Stagnation wieder sehr positiv."
Die Schwäche anderer BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) ist nach den Worten von Berns auf dem Subkontinent nicht zu spüren: "Indien ist ein attraktiver, stabiler Wachstumsmarkt, allein aus der lokalen Nachfrage ergibt sich ein erhebliches Potenzial", sagt Berns. "Die größten Treiber in Indien sind die schnell wachsende Bevölkerung und die wachsende Mittelschicht."
2013 machte Bosch 1,2 seiner 46 MilliardenEuro Umsatz in demLand. Dabei habe sich der Umsatz in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Der Konzern betreibt elf Produktions- und sieben Entwicklungsstandorte und beschäftigt 28 000 Mitarbeiter in Indien - knapp ein Zehntel der Belegschaft weltweit. Seit 2010 hat der Technikkonzern rund 680 Millionen Euro in Indien angelegt, weltweit waren es rund 13 MilliardenEuro.
Seit 2010 hat der Technikkonzern rund 680 Millionen Euro in Indien angelegt, weltweit waren es rund 13 Milliarden Euro. Bosch werde aber auch weiterhin in lokale Entwicklung und Fertigung in Indien investieren. Wie viel das sein wird, wollte Berns nicht beziffern: "Unsere weiteren Investitionen hängen vom Wachstum in Indien ab."
"Wir sehen großes Potenzial in allen unseren Geschäftsfeldern - ob in Mobilitätslösungen, in der Industrietechnik oder in der Energie- und Gebäudetechnik", sagt Berns. Alles was inRichtung Infrastruktur gehe, verspreche Geschäft. "Auch der Konsumgüterbereich mit Hausgeräten und Elektrowerkzeugen wächst."