Der weltgrößte Autozulieferer Bosch fährt seine Produktion in Deutschland wegen der Coronavirus-Krise weitgehend herunter.
Betroffen seien rund 35 Standorte der Mobilitätssparte sowie diverse Zentralbereiche, teilte der Konzern am Freitag mit.
Bosch reagiere damit auf die drastisch sinkende Fahrzeugnachfrage insbesondere in Europa und die damit verbundenen Produktionsstopps der Automobilhersteller.
Das Herunterfahren soll am Mittwoch kommender Woche beginnen, an einigen Standorten auch schon am Montag. Die betroffenen Mitarbeiter sollen zunächst ihre Zeitkonten abbauen oder Urlaub nehmen. Spätestens vom 5. April an will Bosch dann Kurzarbeit einführen.
Dringend notwendige Arbeiten sollen weiterlaufen, unter anderem, um den gerade wieder anlaufenden chinesischen Automarkt beliefern zu können oder die Versorgung mit Ersatzteilen für den Transportverkehr aufrechtzuerhalten. Man wolle außerdem für ein späteres Wiederanlaufen der Produktion gewappnet sein.
Wie berichtet wird auch der Stuttgarter Technologie-Konzern Mahle seine Produktion einstellen. "Alle europäischen Produktionsstandorte werden ab heute sukzessiv bis spätestens Mittwoch, 25. März, kontrolliert heruntergefahren und die indirekten Funktionen in der Verwaltung und Entwicklung auf wenige Kernfunktionen reduziert", heißt es in einer Mitteilung.
Betroffen sind 70 Standorte des Unternehmens. Dies gelte bis auf weiteres. "Wir erleben eine Extremsituation, die in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar war und deren weitere Entwicklung derzeit völlig offen ist", so Mahle-Chef Jörg Stratmann. Bei der Beantragung von Kurzarbeit stimme sich das Unternehmen in den jeweiligen Werken mit dem Betriebsrat ab.
Zuvor hatten bereits die Zulieferer Continental und ZF angekündigt, die Arbeit an verschiedenen Standorten zum Teil oder auch ganz einzustellen. Auch sämtliche großen Autohersteller haben vorübergehende Produktionsstopps angekündigt oder schon eingeleitet.
Bosch selbst hatte die Produktion an einigen Standorten im Ausland ebenfalls schon heruntergefahren. (dpa/mer)
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