Mit einem chinesischen Investor im Rücken und einer auf Online-Vertrieb ausgerichteten Strategie kehrt der Autobauer Borgward nach Deutschland zurück. Die wiederbelebte Traditionsmarke, bekannt unter anderem für die zur Wirtschaftswunderzeit produzierte "Isabella", bringt zunächst zwar nur eine limitierte Edition ihres SUV-Modells BX7 auf den Markt. Zusammen mit der Werkstattkette A.T.U aber will Borgward die Branche hierzulande umkrempeln, wie das Unternehmen am Montag an seinem Sitz in Stuttgart ankündigte. Noch im Laufe des Jahres sollen weitere Fahrzeugmodelle an den Start gehen - ohne eigene Autohäuser und Werkstätten.
"Wir setzen auf den digitalen Vertrieb", sagte Marketing- und Vertriebschef Tom Anliker. Verkauft werden sollen die in China gebauten Autos weitgehend über das Internet. Reparaturen, Inspektionen oder Reifenwechsel übernimmt A.T.U in seinen bundesweit knapp 580 Werkstätten. 90 Prozent aller möglichen Servicefälle könnten in allen Filialen abgewickelt werden, darüber hinaus soll es besonders spezialisierte Werkstätten geben, wie A.T.U-Geschäftsführer Andreas Schmidt sagte. Außerdem kümmert sich das Unternehmen aus Weiden in der Oberpfalz für Borgward um die Logistik und das Teilemanagement. Gut zwei Jahre hätten beide Seiten an den Details der Kooperation gefeilt, sagte Schmidt.