Im Salzsee Uyuni werden die weltweit größten Lithium-Vorkommen vermutet. Der Rohstoff wird unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt. Dem Abkommen zufolge sollte YLB 51 Prozent der Anteile am Joint Venture halten. Geplant war von 2022 an eine Förderung von 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid im Jahr, mit Investitionen von 300 bis 400 Millionen Euro. Damit ließen sich Hunderttausende E-Autos mit Lithium-Batterien ausstatten.
Das deutsch-bolivianische Gemeinschaftsprojekt war erst vor einem Jahr ins Leben gerufen worden. Das im vergangenen Dezember in Berlin vereinbarte Joint Venture des Staatsunternehmens YLB und der Firma ACI Systems aus Zimmern ob Rottweil zielte darauf ab, Lithium aus dem Salzsee Uyuni zu gewinnen.
"Die ACI Systems Alemania GmbH (ACISA) wurde von der Nachricht überrascht. Wir haben auch aus der Presse davon erfahren, dass das Dekret 3738 außer Kraft gesetzt wurde. Eine offizielle Information von bolivianischer Seite ist bisher nicht erfolgt und für uns ist es auch nicht nachvollziehbar", sagte Vorstandschef Wolfgang Schmutz auf Anfrage der Automobilwoche. "Bis vor wenigen Tagen lief das Projekt noch planmäßig. So erfolgte am 28. Oktober 2019 die Eintragung des Joint Venture Unternehmens YLB-ACISA E.M. ins bolivianische Handelsregister. Wir werden daher erst einmal wie geplant am Projekt weiterarbeiten." (dpa/swi)
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