Der Autobauer BMW hat den Diesel gegen Kritik verteidigt: "Tatsächlich ist der Diesel mit der Euro-6-Norm ein sehr sauberer Antrieb", sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson auf der Automesse in Schanghai. Bei Privatkunden gebe es derzeit allerdings einen "leichten Rückgang der Bestellungen, aber auch nur einen leichten".
Robertson kritisierte, dass bei der Diskussion um die Abgaswerte in Deutschland nicht zwischen altem und neuem Diesel unterschieden werde. "Es ist eher unglücklich, was in Europa passiert", sagte Robertson. Politiker hätten die Autobauer in der Vergangenheit noch zur Weiterentwicklung der Antriebsart ermutigt.
Die europäischen Autobauer setzen nach wie vor auf den Diesel, um die künftig strengeren EU-Abgasvorschriften für das klimaschädliche Gas Kohlendioxid (CO2) einzuhalten. Auch die deutschen Hersteller setzen auf die sauberen Diesel, zumindest solange, bis die Elektroantriebe leistungsfähig genug sind, um eine echte Alternative zu sein und sich am Markt durchzusetzen. Erst dann werden die E-Autos auch dazu beitragen, den Schadstoffausstoß der Flotten der Hersteller ausreichend zu senken. Seit dem Abgas-Skandal bei VW gibt es Streit um die Abgaswerte, vor allem um die Stickoxide. Umweltschutzorganisationen fordern von der Politik einen besseren Schutz der Bürger vor den giftigen Gasen und haben vor Gerichten bereits mehrere Erfolge erzielt. In Stuttgart droht sogar ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge, die die Euro6-Norm nicht einhalten.