Der Autobauer BMW wird zunehmend von schwächerem Absatzwachstum sowie teuren Investitionen gebremst. Nachdem die weltweiten Auslieferungen bei den Marken BMW, Mini und Rolls Royce im dritten Quartal nur um gut ein Prozent kletterten und Wechselkurse belasteten, musste der Dax-Konzern sein Tempo etwas drosseln.
Auf Jahressicht rechnen die Münchener nun nur noch mit einem Umsatzplus in der Autosparte von bis zu 5 Prozent. Vorher sollten es noch 5 bis 10 Prozent sein. Nach neun Monaten hat BMW ein Plus von 2,3 Prozent aufzuweisen.
Im dritten Quartal drückte der wiedererstarkte Euro kräftig auf die Erlöse. Insgesamt wuchs der Umsatz mit 0,3 Prozent spürbar schwächer als im bisherigen Jahresverlauf auf 23,4 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte hätte das Plus bei 3,1 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel im dritten Quartal mit 2,3 Milliarden Euro 3,2 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr. Das war weniger als von Analysten zuvor erwartet. Die Bayern investierten mehr als vor einem Jahr, zudem stiegen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung.
Im Kerngeschäft, der Autosparte, ging die operative Marge (Ebit) um 0,2 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent zurück. Finanzchef Nicolas Peter hatte bereits zum Halbjahresbericht angekündigt, dass BMW in den letzten sechs Monaten des Jahres viel investieren werde. Unter dem Strich fiel der Gewinn im dritten Quartal um 1,8 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro.
BMW-Chef Harald Krüger: „Dabei gehen wir angesichts zentraler Technologie- und Strategieprojekte sowie der Umsetzung der größten Modelloffensive in der Geschichte der BMW Group unverändert von höheren Aufwendungen im vierten Quartal aus. Hinzu kommen ein politisch volatiles Umfeld sowie hohe Vorleistungen für die Elektromobilität und das autonome Fahren.“
Die BMW Group rechnet im Automobilgeschäft 2017 unverändert mit einer Ebit-Marge im Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent. Für die gesamte BMW-Gruppe soll es 2017 ein solides Ergebnisplus zwischen 5 bis 10 Prozent vor Steuern werden, vorher standen bis zu 5 Prozent im Plan. Treiber ist das Finanzdienstleistungsgeschäft. Der Verkauf von Finanzierungsverträgen beim Auto- und Motorradkauf läuft weiter rund. Nach neun Monaten hat BMW knapp 10 Prozent Ebit-Marge erreicht.BMW-Chef Harald Krüger sagte: „Wir gehen entschlossen unseren BMW-Weg: Wir halten, was wir versprechen und lassen uns an unseren eigenen, anspruchsvollen Zielen messen.“ BMW investieren umfassend in die Mobilität von morgen und sichere damit die Innovationsführerschaft sowie nachhaltige Beschäftigung. Aktuell investiert BMW 400 Millionen Euro in den Ausbau ihres Forschungs- und Innovationszentrums FIZ in München und schafft damit bis 2019 nach eigener Aussage "ein innovatives Arbeitsumfeld" für 5.000 Mitarbeiter.